Abend rund um das Mikrobiom

Klimafitte Ernährung & die "faszinierende Miniwelt in uns“

Unter dem Titel „Die faszinierende Miniwelt in uns“ fand ein ebenso informativer wie lebendig gestalteter Abend mit Dr. Karin Hrnjak zum Thema Mikrobiom statt – also jener Gesamtheit von Mikroorganismen die unseren Körper in großer Zahl besiedelt und wesentlich zu unserer Gesundheit beitragen.

Beeindruckende Zahlen: Schon der Impuls-Vortrag beeindruckte mit erstaunlichen Zahlen und Fakten: Im menschlichen Darm leben rund 1,5 bis 2 Kilogramm Mikroben, auf der Haut etwa so viele, wie Menschen auf der Erde. In einem Gramm Darmschleimhaut befinden sich etwa eine Billion Mikroben – der Dickdarm ist somit der Ort mit der höchsten „Einwohnerdichte“.

Vielfältige Wirkung: Unser Mikrobiom ist aber nicht nur ein faszinierendes Phänomen, sondern ein zentraler Mitgestalter unserer körperlichen und seelischen Gesundheit. Das Mikrobiom unterstützt die Verdauung schwer verdaulicher Kohlenhydrate und wandelt Ballaststoffe in kurzkettige Fettsäuren um, die als Energiequelle für Darmzellen dienen und die Darmbewegung fördern. Zudem ist es an der Produktion wichtiger Vitamine beteiligt. Auch bei der Entgiftung leistet es einen Beitrag, indem bestimmte Bakterien schädliche Substanzen neutralisieren. Nicht zuletzt spielt das Mikrobiom eine zentrale Rolle im Immunsystem, indem es eine Barriere gegen Krankheitserreger bildet und die Durchlässigkeit der Darmwand reguliert. So beeinflussen Signale aus dem Darm-Mikrobiom etwa unsere Stimmungslage, Emotionen aber auch kognitive Prozesse oder unseren Appetit.

Ernährung als Schlüssel: Ein zentrales Thema des Abends war der Einfluss unserer Ernährung auf das Mikrobiom. Hier wurde deutlich: Wir haben selbst einen entscheidenden Hebel in der Hand. Wenn wir zu regional und saisonal Produkten aus nachhaltiger Landwirtschaft greifen, Zucker auf ein Minimum reduzieren und uns Zeit zum Kauen, für Bewegung und Entspannung nehmen, stärken wir die Mikrobenvielfalt im Darm.

Offener Austausch statt Frontalvortrag: Nach dem Impulsvortrag entwickelte sich eine offene Fragerunde, in der persönliche Anliegen, Alltagserfahrungen und Fachfragen gleichermaßen Platz fanden. Die Teilnehmer diskutierten angeregt über individuelle Einflussmöglichkeiten, stellten Bezüge zu ihrer Lebensweise her und konnten durch die Interaktion mit anderen Teilnehmenden neue Perspektiven gewinnen. Der lebendige Austausch und die praxisnahen Impulse machten die komplexe Materie greifbar – und weckten bei vielen das Interesse, ihre „Miniwelt“ künftig bewusster zu pflegen.

Konnex zur Klimawandelanpassung: Folgen des Klimawandels, wie zunehmende Hitzeperioden, veränderte Niederschlagsmuster oder der Einsatz von Pestiziden, beeinflussen nicht nur die Landwirtschaft und damit die Verfügbarkeit und Qualität unserer Lebensmittel, sondern auch die Zusammensetzung und Funktion unserer Darmflora. Eine intakte Mikrobenvielfalt ist jedoch entscheidend für unsere Gesundheit – und damit auch für unsere Widerstandsfähigkeit gegenüber klimabedingten Stressfaktoren. Indem wir uns für eine nachhaltige Ernährung und den Schutz natürlicher Ressourcen einsetzen, leisten wir nicht nur einen Beitrag zum Erhalt unserer eigenen Gesundheit, sondern fördern auch die Anpassungsfähigkeit unserer Gesellschaft an die Folgen des Klimawandels. So wird das Mikrobiom zum Spiegelbild einer gesunden Umwelt – und dessen Pflege zur Aufgabe, die weit über den eigenen Körper hinausreicht.

Gut zu wissen!

Der Themenabend war Teil der Veranstaltungsreihe "Natürlich vielfältig - 5 Wochen für Boden, Ernährung & Gesundheit". Im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe zeigten LEADER Waldviertler Grenzland, HUMUS Bewegung und KLAR! Waldviertel Nord , wie Klimaschutz und -anpassung, gesunde Böden und nachhaltiges Handeln zusammengehören.

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